Annehmen statt krampfhaft loslassen

Kennst du das auch, ständig hörst du, du musst einfach nur loslassen.

Hach... einfach nur loslassen! Diesen Satz hat bestimmt jemand erfunden, der nicht weiss, was es bedeutet, schwierige Themen/Probleme mit sich zu tragen.

Ich will jetzt hier auch gar nicht auf alle schimpfen, die ständig sagen "einfach loslassen". Ich möchte dich viel mehr einladen, mit mir dieses Thema genauer anzuschauen.

 

Bestimmt gibt es ein Thema, ich nenne es lieber Thema, denn Problem klingt mir zu schwer, auch wenn es schwer ist, klingt Thema gleich schon leichter und hilft dir vielleicht etwas auf deinem Weg.

 

Ich lese so oft von Coaches, Beratern und Psychologen, dass man einfach nur loslassen muss, damit man wieder die Hände und Energie frei hat, etwas Neues anzufassen.  In der Theorie stimmt das. Aber was hinterlassen solche An- und Aussagen? So oft habe ich krampfhaft versucht, loszulassen. Was ist passiert? Es klebte noch stärker an mir.

Ich habe so viel Energie damit verschwendet, es loszulassen, dass ich viel zu viel Kraft ins Verdrängen und Loswerden verschwendete und dadurch das Thema noch grösser und stärker wurde. Der Misserfolg machte mich trüb und ich fühlte mich als Versager. Nicht mal loslassen schaffe ich, war einer der vielen unnetten Gedanken an mich selbst. Kennst du auch, oder?

 

Aber aufgeben war zum Glück noch nie eine meiner Stärken. So habe ich mich weiter mit diesem so spannenden Thema auseinander gesetzt. Ja, spannend, denn ich habe auf dieser Reise vom Loslassen zum Annehmen viel gelernt.

Irgendwann auf dieser Reise wurde mir bewusst, dass es nichts nützt, wenn ich etwas krampfhaft loslassen will, wenn ich nicht zuerst einfach mal Frieden mache. Frieden? Ja, klingt auch wieder so nett und toll, ich weiss. Aber schau mal hin, höre in dich. Ich habe es getan. Ich war wütend, genervt, sauer und vieles mehr, mit mir selbst, weil ich dieses Thema überhaupt an der Backe hatte. Weil ich es nicht einfach gelassen nehmen konnte, weil ich...Ja, weil ich einfach Mensch bin und gemerkt habe, dass dieses Thema mich sehr sehr tief verletzt, gerüttelt und zerrückt hat.

Also war Frieden nötig. Frieden mit mir selbst, dass ich dieses Thema hatte und es nicht schon, bevor es mir Schwierigkeiten machte, erkannt und durchschaut hatte. Frieden auch, weil es mich viel Kraft und Energie kostete. Letztlich aber auch mit der Person, dem Thema, was auch immer Frieden machen. Es bedeutet nicht gleich, dass dadurch alles wieder gut ist. Aber es bedeutet zuerst mal, dass ich es annehme. Dieses Thema gehört zu mir, macht mich aus, hat mich auch zu diesem Menschen, der ich nun bin, geformt und mich einiges gelernt. Frieden mit mir, weil ich diesen "Fehler" nun einfach mal gemacht habe.

Frieden macht leichter. Das Thema bleibt. Es ist weiterhin da. Aber ich fange durch den Frieden an, zu akzeptieren, dass es da ist, dass es vielleicht sogar noch die kommenden Jahre da sein wird.

 

Ich kann in diesem Moment lernen zu akzeptieren, dass all das sogenannte "positive Denken" und "einfach loslassen" zwar sehr schön klingt, aber ich einfach akzeptieren muss, dass dieses Thema nicht mit einem Wisch weg ist. Also nehme ich es an. Schaue es an und erkenne alle Stolpersteine, welche es mir bringt. Ich weiss, dies wird sich möglicherweise die kommenden Jahre nicht ändern. Es ist einfach so und ist eine Tatsache.

 

Genau in diesem Moment, wo ich hoffnungslos bin, wo ich betrübt bin, wo ich denke "ach du sch... und das nun so viele weitere Jahre!" kann ich loslassen. Ich lasse den Kampf los, ich lasse die Hoffnungen auf ein Wunder los, ich lasse einfach los und akzeptiere. Was dann passiert ist wirklich stark, ich fange an zu leben, zu akzeptieren und weiss, es wird Tage geben, da ärgert es mich, es wird Tage geben, da werde ich deswegen heulen, aber es wird auch andere Tage geben, wo es da ist und es einfach ist, wie es ist. Ein Tag meines Lebens, mit vielen kleinen und grossen Momenten, die grade um mich herum geschehen.
In dem ich die Situation für den Moment annehme und die Siutation so akzeptiere wie sie grade ist, fällt Druck und Stress ab, etwas verändern zu müssen und gleichzeitig verändert sich bereits dadurch die Situation.

 

Ich weiss, auch das klingt einfach. Ist es nicht und ist doch einfach. Es braucht "nur" dein Bewusstsein und deinen Willen hinzuschauen und ehrlich zu sein mit dir selbst.

 

Manchmal hilft dir ein Perspektiven-Wechsel. Manchmal geht es allein, manchmal kann dir jemand anders, z.B. ein Coach, helfen. Ein Coach kann dich begleiten, die Flecken mit dir durchleuchten und dir helfen, eine andere Sichtweise zu bekommen.

 

Wenn du Unterstützung brauchst im Annehmen und dabei Loslassen, dann begleite ich dich gerne ein Stück deines Weges.

Melde dich unverbindlich zu einem Kennenlerngespräch. Du wirst staunen, manchmal helfen schon zwei drei Coachings mehr, als wochenlanges Grübeln.  regula.tavani@sunrise.ch

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